Red mit mir (2020)

Gerda passiert ein Missgeschick, ihre Schwester Julia hat es gesehen. Und jetzt? Wer soll dies berichten gehen? Wem zuerst, wann am besten und warum überhaupt? Und was, wenn dadurch noch anderes zur Sprache kommt und Verschwiegenes auf einmal zu hören ist?
Mit Bewegungen und Worten erzählen eine Tänzerin, eine Artistin und eine Schauspielerin von Lust und Last des Drüber-Redens und Nicht-Erzählen-Könnens.

Premiere 17. Oktober 2020, Stadttheater Schaffhausen
In Koproduktion mit Stadttheater Schaffhausen
Auf der Bühne Tina Beyeler, Jeanne Devos / Kathrin Veith, Angie Müller / Lucia Gugerli Choreografie Tina Beyeler Musik Frank Gerber Text, Dramaturgie Andri Beyeler Bühne Angelica Paz Soldan Kostüme Diana Ammann Licht Fiona Zolg Technik Noah Valley Flyer Philipp Albrecht, Andri Beyeler Produktionsleitung Andri Beyeler, Tina Beyeler
Für Kinder ab 7 Jahren und Erwachsene
Mit Unterstützung von Stadt Schaffhausen, Kanton Schaffhausen, Jakob und Emma Windler-Stiftung, Schaffhauser Kantonalbank, SIG gemeinnützige Stiftung, Stiftung Werner Amsler

In «Red mit mir» beschäftigen wir uns mit Kommunikation. Insbesondere interessieren uns dabei Tabuthemen und Missverständnisse, Um- und Zustände also, in denen uns schwerfällt, Worte zu finden und weiterzugeben. Dabei kreisen wir um folgende Fragen: Was konnten wir als Kinder nicht erzählen? Was konnten wir als Kinder niemanden sagen? Was wollten wir als Kinder nicht hören? Was haben wir als Kinder gewünscht, hätten uns unsere Eltern gesagt? Was müssen uns unsere Kinder mitteilen? Was können wir unseren Kindern nicht sagen? Was wollen wir von unseren Kindern nicht wissen? Was wollen wir unseren Kindern unbedingt noch sagen? Was erzählen wir von unseren Kindern? Wo bleiben wir an Sprachbarrieren hängen und wo an Körperbarrieren? Wie bewegt das Unausgesprochene unsere Körper? Wo schlägt das Überhörte zurück? Und wann kann dem Verschwiegenen nicht mehr ausgewichen werden?

Schaffhauser Nachrichten, 19.10.2020
«Ohne viel zu sagen, erzählt das Ensemble in der Choreografie von Tina Beyeler, dramaturgisch gekonnt unterbrochen von Andri Beyelers Kurzdialogen, eine Geschichte, die mehr als 1000 Worte zu sagen vermag. In einem eigenwilligen und spielerischen Mix zwischen zeitgenössischem Tanz, Theater und Pantomime entführen «Kumpane» alle Anwesenden in eine wortkarge und ausdrucksstarke Alltagswelt. […] Die etwa einstündige Produktion verursachte beim coronabedingt nur den halben Saal füllenden Publikum ein regelrechtes Wechselbad der Gefühle: Zutiefst menschliche, vertraute Regungen, von unbeschwerter Freude über Unsicherheit bis zum fahlen Beigeschmack des Schweigens – das Frauenensemble portierte alltäglich Schwieriges in unkonventioneller Weise (Ursina Storrer).»

Schaffhauser AZ, 15.10.2020
Die Geschichte beginnt sich «mit der Zeit immer schneller in einem Gefühls-Karussell zu drehen, ohne dass dabei ein Richtungswechsel oder gar ein Ende in Sicht ist. Bis man die Schuld kaum noch aushält. […] Die Angst vor Konsequenzen und ein nagendes schlechtes Gewissen werden mit viel Körper und wenigen Worten sichtbar gemacht. Jede Bewegung erzeugt eine Gegenbewegung, so wie jede Aktion eine Reaktion mit sich bringt (Fanny Nussbaumer).»

Fotos by Peter Pfister

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